Was ist eine Whitelist?

Was ist eine Whitelist?

Eine Whitelist ist eine Liste von E-Mail-Adressen, Domains oder IP-Adressen, die von E-Mail-Servern und Spam-Filtern als vertrauenswürdig eingestuft werden. Nachrichten von Absendern, die auf einer Whitelist stehen, passieren Spam-Filter und werden direkt im Posteingang des Empfängers zugestellt. Diese Listen werden häufig von Unternehmen und E-Mail-Dienstleistern verwendet, um sicherzustellen, dass wichtige E-Mails nicht fälschlicherweise im Spam-Ordner landen.

Wie funktioniert eine Whitelist?

Eine Whitelist signalisiert einem E-Mail-Dienstanbieter oder einem Spam-Filter, dass eine bestimmte Quelle als vertrauenswürdig eingestuft wird. Wenn eine E-Mail von einer auf der Whitelist stehenden Adresse kommt, wird sie automatisch zugestellt, ohne durch die üblichen Spam-Filter geprüft zu werden. Dies sorgt dafür, dass wichtige Nachrichten nicht verloren gehen.

Whitelists können manuell oder automatisch erstellt werden. Unternehmen pflegen oft ihre eigenen Whitelists, um sicherzustellen, dass Nachrichten von wichtigen Geschäftspartnern und Kunden zuverlässig zugestellt werden. E-Mail-Anbieter wie Google oder Microsoft bieten Benutzern zudem die Möglichkeit, Absender selbst zur Whitelist hinzuzufügen.

Wie kommt man auf eine Whitelist?

Als E-Mail-Versender gibt es verschiedene Schritte, um auf eine Whitelist gesetzt zu werden. Dieser Prozess ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihre E-Mails zuverlässig zugestellt werden und nicht im Spam-Ordner landen.

1. Aufbau einer guten Sender-Reputation

Die Sender-Reputation ist einer der wichtigsten Faktoren, um auf eine Whitelist zu kommen. Diese Reputation wird von E-Mail-Dienstleistern bewertet und basiert auf der Qualität der versendeten E-Mails, den Interaktionen der Empfänger und den Beschwerden, die eingereicht werden. Um eine positive Reputation zu pflegen, sollten Sie:

  • Gültige E-Mail-Adressen verwenden: Verwenden Sie nur aktuelle und valide E-Mail-Adressen, um Rückläufer zu vermeiden.
  • Hohe Interaktionsraten fördern: Versenden Sie relevante Inhalte, die Ihre Empfänger öffnen und auf die sie reagieren.
  • Spam-Beschwerden vermeiden: Stellen Sie sicher, dass der Abmeldeprozess leicht zugänglich ist und vermeiden Sie es, E-Mails an Empfänger zu senden, die nicht aktiv zugestimmt haben.

2. Authentifizierungsprotokolle einrichten

Die Implementierung von Authentifizierungsprotokollen ist ein entscheidender Schritt, um die Sicherheit Ihrer E-Mails zu gewährleisten und das Vertrauen von E-Mail-Anbietern zu gewinnen. Die wichtigsten Protokolle sind:

  • SPF (Sender Policy Framework): Authentifiziert die E-Mail-Domain des Absenders und zeigt an, welche IP-Adressen berechtigt sind, E-Mails von dieser Domain zu senden.
  • DKIM (DomainKeys Identified Mail): Fügt eine digitale Signatur zu jeder versendeten E-Mail hinzu, um sicherzustellen, dass der Inhalt während der Übertragung nicht manipuliert wurde.
  • DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance): Legt fest, wie E-Mail-Dienstanbieter mit E-Mails umgehen sollen, die SPF und DKIM nicht bestehen, und verbessert die Transparenz durch Berichte.

3. Beantragung bei Whitelist-Diensten

Einige Organisationen bieten spezielle Whitelist-Dienste an, bei denen Sie Ihre Domain oder IP-Adresse registrieren können. Diese Dienste überprüfen die Absender-Reputation und die Einhaltung von Best Practices, bevor sie Absender auf ihre Whitelist setzen. Zu den bekanntesten Whitelist-Diensten gehören:

  • Spamhaus Whitelist: Bietet eine vertrauenswürdige Whitelist für IP-Adressen, die strenge Anforderungen an Sicherheit und Reputation erfüllen.
  • Sender Score Certified: Dieser Dienst analysiert den Sender-Score und bietet Whitelist-Zertifizierungen für Absender mit hoher Reputation.
  • Google Postmaster Tools: Diese Tools helfen, die Zustellbarkeit von E-Mails bei Google zu überwachen und verbessern die Chance, auf die Google-Whitelist zu gelangen.

4. Certified Senders Alliance (CSA)

Die Certified Senders Alliance (CSA) ist eine Organisation, die E-Mail-Versender zertifiziert, um die Zustellbarkeit ihrer E-Mails zu verbessern. Die CSA bietet eine internationale Whitelist, die von vielen großen E-Mail-Providern wie GMX, WEB.DE, Yahoo und anderen verwendet wird. Um sich für die CSA zu qualifizieren, müssen Versender strenge technische und rechtliche Anforderungen erfüllen, um sicherzustellen, dass ihre E-Mails den höchsten Standards für Sicherheit und Datenschutz entsprechen.

Zertifizierte E-Mail-Versender profitieren von einer erheblich besseren Zustellrate, da sie in den Whitelists der CSA-Mitglieder bevorzugt behandelt werden. Ein Beispiel für einen zertifizierten Newsletter-Dienst ist mailfino. Als Mitglied der CSA profitiert mailfino von den Whitelists der CSA und stellt sicher, dass seine Newsletter zuverlässig bei den Empfängern ankommen.

5. Aufforderung an Empfänger

Eine einfache Möglichkeit, auf einer persönlichen Whitelist zu landen, besteht darin, Ihre Empfänger aufzufordern, Ihre E-Mail-Adresse als vertrauenswürdig zu kennzeichnen. Sie können dies in Ihren E-Mails erwähnen und den Empfängern eine Anleitung geben, wie sie Sie zu ihrer Kontaktliste oder Whitelist hinzufügen können. Beispiele:

  • „Fügen Sie unsere E-Mail-Adresse Ihrer Kontaktliste hinzu, um sicherzustellen, dass Sie keine wichtigen Nachrichten verpassen.“
  • „Klicken Sie hier, um zu erfahren, wie Sie unsere E-Mails in Ihrem Posteingang priorisieren.“

Herausforderungen

Obwohl es viele Vorteile bietet, auf einer Whitelist zu stehen, gibt es auch Herausforderungen, die Versender berücksichtigen sollten:

  • Reputation ist entscheidend: Um auf eine Whitelist zu gelangen, muss die Sender-Reputation gut gepflegt werden. Ein einziger Fehler kann dazu führen, dass der Absender blockiert wird.
  • Zeitaufwand für die Beantragung: Der Prozess der Aufnahme in eine Whitelist kann zeitaufwendig sein und erfordert oft den Nachweis einer positiven Sender-Reputation und Authentifizierung.
  • Manuelle Pflege: Einige Whitelists erfordern eine manuelle Pflege durch den Administrator, um sicherzustellen, dass nur legitime Absender auf der Liste stehen.

Fazit

Die Aufnahme auf eine Whitelist ist ein wichtiger Schritt, um die Zustellbarkeit von E-Mails zu maximieren und sicherzustellen, dass wichtige Nachrichten nicht im Spam-Ordner landen. Durch den Aufbau einer soliden Sender-Reputation, die Implementierung von Authentifizierungsprotokollen, die Beantragung bei bekannten Whitelist-Diensten und die Nutzung von Plattformen wie der Certified Senders Alliance können E-Mail-Versender ihre Chancen verbessern, auf einer Whitelist zu stehen. In Kombination mit anderen Best Practices für E-Mail-Marketing wird die Whitelist zur Schlüsselkomponente für erfolgreiche E-Mail-Kommunikation.

Symbolbild für eine E-Mail Whitelist

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